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Schüler erfüllen ihre Patenpflicht und gedenken der Opfer unter den Sulinger Juden

 

 

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“

 

Unter diesem Motto des Aktionskünstlers Gunter Demnig machte sich die Klasse 8c der Realschule Sulingen am Donnerstag, den 06.11.2008 mit Zahnbürste und Zahnpasta ausgerüstet auf den Weg in die Lange Straße und Hohe Straße in der Sulinger Innenstadt. Dort wurden die „Stolpersteine“ wieder auf Hochglanz gebracht.

Im April letzten Jahres hatte Gunter Demnig sechs „Stolpersteine“ zur Erinnerung an  Sulinger Juden verlegt.  Es sind die Schwestern Minna und Bertha Jacobsohn,  Iwan und Toni Bloch, die ein bekanntes Uhren- und Goldwarengeschäft führten und mit ihrer Tochter Eva zwar aus Sulingen nach Hannover zogen, aber auch dort der Verfolgung nicht entkommen konnten. Auch der Viehhändler Samuel Kahn  wurde ein  Opfer des Naziregimes. An ihn erinnert ein Stolperstein  in der Hohen Straße 23.

Die Realschule Sulingen übernahm die Patenschaft für die Stolpersteine. Zum 70. Jahrestag der Reichspogromnacht hinterlegten die Schülerinnen und Schüler eine Rose an die kleinen  Mahnmale für die ehemals Sulinger Bürger.

 

Janina Fano Klasse 8c der Realschule Sulingen

Rosen zum Andenken für Opfer des Nationalsozialismus

 

Zum 70. Jahrestag der Reichspogromnacht gedachten Schülerinnen und Schüler der Klasse 8c der Realschule Sulingen der im „Dritten Reich“ ermordeten Sulinger Juden.

 

Die im April 2007  von Gunter Demnig verlegten „Stolpersteine“ gegen das Vergessen sind seit dieser Zeit kleine Mahnmale für die Geschwister Jacobsohn (Lange Straße 52), Iwan, Toni und Eva Bloch (Lange Straße 44) und Samuel Kahn (Hohe Straße 23).

Der Kölner Aktionskünstler will mit den Steinen  Aufmerksamkeit erregen und an die Orte erinnern, wo die Opfer gelebt haben.

 

 

Der Schulunterricht begann für die Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse am Vormittag des 06. November  in der Sulinger Innenstadt.

Ausgerüstet mit Putztüchern, Zahnpasta und –bürsten bemühten sie sich, die Gedenksteine wieder auf Hochglanz zu bringen. Im Laufe der Zeit hatte die Witterung den Glanz der Messingplatten und der Inschrift verblassen lassen und sie fielen auf dem Gehweg kaum mehr ins Auge. Die Aktion weckte  auch die Aufmerksamkeit und Neugier einiger Passanten. Nach der gründlichen Reinigung der „Stolpersteine“ konnten die Schüler nun auch Name, Geburtsjahr und Hinweise auf das Todesjahr der Personen erkennen, die dort mal gewohnt hatten.  Es sind Einblicke in die Geschichte von  Sulinger Bürgern, die die  Nazizeit  nicht überlebten.

 

„Mit den Rosen wollen wir unser Mitgefühl für die Menschen zeigen, die nur wegen ihres Glaubens verfolgt und ermordet wurden“, meint Charlene, Schülerin  der 8. Realschulklasse.

Die Sulinger Realschule hat die Patenschaft für die Stolpersteine übernommen und will auch in Zukunft besonders  an Gedenktagen ihrer Patenpflicht nachkommen und so zum Beispiel mit Blumen an die Opfer der Hitlerzeit erinnern.

 

Charlene Kautz , Realschule Sulingen Klasse 8c