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Schüler putzen „Stolpersteine“

 

Carl-Prüter-Oberschule übernimmt Tradition der Realschule

Anlässlich der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 gedachte die Klasse 9d der Carl-Prüter-Oberschule der Sulinger Juden, die in der NS-Zeit ermordet wurden. In der Sulinger Innenstadt legten sie Rosen an die „Stolpersteine“, nachdem sie die Messingplatten geputzt hatten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Vorfeld der Gedenkstunde hatten sich die Schülerinnen und Schüler im Geschichtsunterricht  mit dem Schicksal der Familie Bloch, der zwei Schwestern Bertha und Minna Jacobsohn und des Viehhändlers Samuel Kahn aus der Hohen Str. 23 beschäftigt.

So erfuhren sie, dass die Schwestern Jacobsohn eine Putzmacherei betrieben und ihre Familie seit mehreren Generationen in Sulingen gelebt und gearbeitet hatte. 1938 verließen sie ihre Heimatstadt Sulingen und suchten   den Schutz der Großstadt Hannover. Es rettete sie nicht vor der Deportation nach Riga, wo sie 1941 ermordet wurden.

Dieses Schicksal erlitt auch  Iwan Bloch, Juwelier und Uhrmacher in der dritten Generation, der zusammen mit Ehefrau Toni und den beiden Töchtern Eva und Charlotte Sicherheit in Hannover gesucht hatte. Nur  Charlotte Bloch, die nach ihrer Heirat über London nach New York emigrierte, überlebte die NS-Zeit.

 

Die Carl-Prüter-Oberschule führt  die Patenschaft für die „Stolpersteine“, die die Realschule schon seit vielen Jahren übernommen hat, weiter.  Im April 2007 wurden die „Stolpersteine“ vor den ehemaligen Wohnhäusern der jüdischen Mitbürger von dem Kölner Bildhauer Gunter Demnig verlegt.   Jeweils die Schüler des 9. Jahrgangs pflegen  an Gedenktagen die „Stolpersteine“, legen Rosen zum Gedenken an die Steine und setzen  sich so aktiv mit der Geschichte der Sulinger Juden auseinander.

Beate Flocke

Sulingen, 14.11. 2012